Veranstaltungen 2017
Wir möchten herzlich einladen zu einigen interessanten Veranstaltungen im
Reformationsjahr:
Evangelisch in Saarlouis
Führung über den Alten Friedhof
Dienstag, 29. August
Treffpunkt um 19.00 Uhr am Eingang Gatterstraße
Hans Jörg Schu
Das Grab der Pfarrer Preusse, Fürmann und Richter
Hans Jörg Schu, ein ausgewiesener Experte der Saarlouiser Geschichte, führt über den Alten Friedhof Saarlouis und erzählt anhand der Grabsteine über das evangelische Leben in der Stadt. Zu finden ist dort das Grab verschiedener evangelischer Pfarrer, aber auch das Grabmal des Ehepaares Stangen. Unteroffizier Stangen übte in Saarlouis das Amt des Garnisonsküsters und Lehrers aus.
Exkursion Straßbourg
Am Samstag, den 27.05., kurz nach 7.30 Uhr startete eine gut gelaunte, 27-köpfige Gruppe aus unserer Gemeinde zu einer Exkursion unter dem Motto „Straßburg im Zeichen der Reformation“ in die elsässische Hauptstadt.
Am Münster trafen wir unseren Stadtführer, Rodolphe Cattin. Er ist studierter Historiker und Kunsthistoriker und war Dozent an der Straßburger Hochschule für Tourismus und Hotelgewerbe – ein ausgewiesener Kenner seiner Heimatstadt.
Nach einer kurzen Einführung in das Straßburger Wirken vorreformatorischer Theologen wie Johann Geiler von Kaysersberg, bekannter Reformatoren wie Martin Bucer und Jean Calvin, erster reformierter Pfarrer wie Matthäus Zell (sowie dessen Frau Katharina) und namhafter Pädagogen (Johannes Sturm, Johannes Marbach) führte der Rundgang am „Temple Neuf“ und dem Evangelischen Gymnasium vorbei zur Jung-St.Peterskirche (St. Pierre-le-Jeune).
Als ehemalige Abteikirche, in der zu Zeiten der Reformation Wolfgang Capito predigte, weist sie einen bemerkenswerten Kreuzgang auf, einer der ältesten nördlich der Alpen. Eine weitere Besonderheit ist der noch vorhandene Lettner, welcher Kirchenschiff und Chorraum voneinander trennt und somit die Einrichtung einer Simultankirche ermöglichte. Nachdem das Elsass 1681 von Ludwig XIV. erobert und in das katholische Frankreich eingegliedert wurde, mussten nämlich alle protestantischen Gemeinden im Elsass, in denen mehr als sieben katholische Familien wohnten, die Nutzung ihrer Kirche als Simultankirche ermöglichen. Das Münster wurde sogar vollständig den Katholiken zugeschlagen und St. Thomas, nach einem kurzen Abstecher über den hugenottischen „Temple du Bouclier“ (Schildkirche) die nächste Station unseres Rundgangs, zur Hauptkirche der Protestantischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses von Elsass und Lothringen.
Dieses fünfschiffige Gotteshaus, in dem Martin Bucer als erster lutherischer Pastor Dienst tat, beherbergt das Grabmal des Marschalls Herrmann Moritz Graf von Sachsen, des unehelichen Sohnes von August dem Starken, der beim französischen König Ludwig XV. in Diensten und hohem Ansehen stand. Nach seinem Tod auf Schloss Chambord im Jahre 1750 konnte er als Protestant nicht auf einem katholischen Friedhof beerdigt werden, deshalb wurden seine sterblichen Überreste nach Straßburg geschafft und dort beigesetzt. Man nimmt an, dass die Marmorstatue des Grafen W.A. Mozart zu seiner Figur des Komtur in Don Giovanni inspirierte!
Mit diesen Erläuterungen endete unsere Führung, direkt im Anschluss nahmen wir an einer kurzen Mittagsandacht in der Thomaskirche teil, wo unsere Gruppe von Pastor Christian Greiner begrüßt wurde – eigens für uns hielt er Teile der Andacht spontan in deutscher Sprache.
Nach einer Mittagspause war für 15.30 Uhr mein persönlicher Höhepunkt unseres Ausflugs angesetzt: Der Titularorganist von St. Thomas, Prof. Daniel Maurer, stellte uns die wunderschöne Silbermannorgel von 1741 vor, auf der bereits Mozart und Albert Schweitzer spielten. Schon die ersten Töne der berühmten Toccata und Fuge d-moll von Johann Sebastian Bach erfüllten uns mit großer Ehrfurcht vor dem Genie dieser sächsisch-elsässischen Orgelbauerdynastie, das von Prof. Maurer äußerst geschickt in Szene gesetzt wurde. Es folgten mehrere Bachchoräle, die Fantaisie BWV 572, die im Übrigen auch am Pfingstsonntag in unserer Saarlouiser Kirche erklang, darüber hinaus Werke von Händel und Mozart.
Abschließend stellte uns Prof. Maurer die Haerpfer-Chororgel vor, die 1904 von Albert Schweitzer zur Erhaltung der damals als „nicht mehr zeitgemäß“ angesehenen Silbermann-Orgel entworfen und 1906 eingebaut wurde. Wir hoffen, dass uns Daniel Maurer bald hier in Saarlouis mit einem Konzert beehren wird, sein grundsätzliches Einverständnis hat er uns nach seinem Konzert in Straßburg bereits gegeben.
Nach kurzer Wanderung zurück zum Busparkplatz kamen wir alle wohlbehalten und guter Dinge kurz vor 20 Uhr wieder in Saarlouis an und wurden vom Klang unserer wunderbaren neuen Glocken begrüßt.
Ein trotz tropischer Temperaturen von über 35°C ein rundum gelungener Ausflug in die reichhaltige – grade auch protestantische! – Geschichte unserer Region. Eine Wiederholung ist nicht ausgeschlossen!
Jürgen Herz
Konzert
Palmsonntag 9. April 2017 – 17 Uhr
„… aux louanges de Dieu“ – festliche Psalmen
Konzert im Rahmen von TAMIS 2017 Festival: „Tage Alter Musik im Saarland“ und zum Jubiläum „500 Jahre Reformation“
Meisterwerke der Vokalpolyphonie B Musik der Reformation
von Desprez, Senfl, Tallis, Sweelinck
Kantorei Saarlouis
Leitung: Joachim Fontaine
Konfipräsentation 2017
Auch in diesem Jahr haben sich die Konfirmandinnen und Konfirmanden mit dem Thema Martin Luther vorgestellt. Dazu haben sie einen Gottesdienst und das Gemeindehaus gestaltet. Sie erfuhren viel über Martin Luthers Lebenslauf, den Ablass-Streit, der zum Impuls für die Reformation wurde, aber auch zu seiner reformatorischen Entdeckung.