Liebe Gemeinde,
jeder Tag, jede Woche, jeder Monat und jedes Jahr stehen in unserer Kirche unter einem besonderen Bibelvers. Der Monatsspruch für den kommenden März lautet:
„Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?“ (Römer 8,31)
Sie wissen es alle: Im Leben läuft nicht immer alles glatt. Vieles ist „wider uns“. Manchmal sind es nur kleine Dinge, die uns nicht gefallen; manchmal kommt es aber auch besonders heftig. Krankheit, Scheidung, Einsamkeit, Arbeitslosigkeit oder Tod sind nur die Extreme dessen, was sein kann. In diesen Situationen suchen wir nach Trost und Hilfe.
Schön ist es, wenn man dann Menschen an seiner Seite hat, die einem in allen Lebenslagen beistehen. Familie und Freunde, aber auch die Christinnen und Christen vor Ort sind da, ein wirklicher Schatz, der nicht zu überschätzen ist!
Manche flüchten sich nicht zu Menschen, sondern ziehen sich zurück und machen alles mit sich alleine aus. Im schlimmsten Falle flüchten sie in einen Rausch, der ihre Sinne betäubt. Sie erleben dann einen kurz anhaltenden Kick, der sie immerhin einen Augenblick lang vergessen lässt.
Menschen, Rückzug oder Rausch – für Paulus sind das keine Alternativen zu der Quelle des Trostes und der Hilfe schlechthin: Gott! Gott ist„für uns“, sagt er nicht ohne Grund. Dass Gottes Liebe stärker ist als alles, was uns widerfahren kann, hat Paulus selbst immer wieder erfahren. Sein Gottvertrauen hat ihm geholfen, sogar Misshandlungen, Schmähungen und Krankheiten durchzustehen, an denen er sonst verzweifelt wäre. Weil er sein Leben in Gottes Hand wusste, konnte er ein paar Verse später schreiben:
„Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes.“ (Römer 8,38+39)
Stecken in diesen Worten nicht eine ungeheure Kraft und ein starker Trost? Gottes Liebe relativiert alles, was im Leben geschieht. Das Schwere wird am Ende nicht das letzte Wort behalten! Das macht zwar die Situationen, in die wir manchmal kommen, nicht angenehmer. Ihnen ins Angesicht lachen, so als würden sie uns nicht berühren, geht nicht. Aber vielleicht bekommen wir ein: „Was gerade geschieht, tut mir sehr weh. Aber ich weiß, dass Gott bei mir ist. Was kann mir alles andere anhaben? Wohin er mich jetzt führt, wird es gut sein“, über die Lippen.
Möge die Liebe Gottes allen, die ihrer bedürfen, Hilfe und Trost spenden.
Ihr Michael Hilka