Liebe Gemeinde, wenn wir uns am Tisch des Herrn versammeln, dann vergewissern wir uns der Gegenwart Jesu. Brot und Wein sind Gaben, die geschenkt werden, gefüllt mit der Zusage: Ich werde bei dir sein. Sie sind gefüllt mit der Gegenwart Jesu: Schmeck das Leben. So nah wie der Geschmack des Brotes und des Weines, so nahe kommt uns in diesem Moment der Gekreuzigte und Auferstandene. Er ist Kraft für unseren Glauben, Trost für unsere Tränen, Klarheit für unsere Zweifel, Hoffnung für unsere Zukunft. Der Tisch des Herrn wird zu einem Ort des besonderen Ausblicks. Unsere Augen sehen nicht mehr als Wein und Brot. Die Augen des Glaubens aber entdecken Jesus, der uns zugute kommt. Selbst die Macht des Todes bekommt Risse und wird durchscheinbar für das Licht Gottes.
Das Abendmahl ist auf diese Weise eine besondere Quelle des Glaubens. Darum ist es uns wichtig darauf zu achten, wie wir es miteinander feiern. Wichtig ist es uns, dass wir das Mahl nicht nur würdig feiern, sondern auch als Gemeinschaft. Dies kommt bei uns auch im gemeinsamen Trinken zum Ausdruck. Bisher war es üblich, dass das Brot gereicht wurde und die Einzelkelche auf dem Altar bereitstanden. Nach der Einladung nahm dann jeder einen Kelch mit Wein oder ein Glas mit Saft und dann tranken wir gemeinsam nach dem Spendewort „Dies ist der Kelch des Heils. Christi Blut für dich vergossen.“
Eine leicht geänderte Form des Abendmahls
Wir haben nun im Presbyterium und im Theologie- und Gottesdienstausschuss beschlossen, diese Art zu feiern, geringfügig zu ändern. Anlass war die Erfahrung, dass bei einer großen Anzahl von Gottesdienstbesuchern oder einer größeren Anzahl an Abendmahlsteilnehmern die Atmosphäre des Feierns als unbefriedigend empfunden wird. Auch tun sich Besucher aus anderen Gemeinden mit unserer Art die Kelche selbst zu nehmen schwer, da das in anderen Gemeinden nicht üblich ist. Wir wollen nun - wie es in anderen Gemeinden auch üblich ist – den Kelch reichen. Dazu werden ein oder je nach Größe der Gruppe zwei Presbyter mit den Kelchen herumgehen und sie auf einem Tablett anreichen. Wenn alle einen Kelch mit Wein oder ein Glas mit Saft genommen haben, spreche ich wie sonst auch das Spendewort und wir trinken gemeinsam.
Diese Regelung wollen wir ein Jahr lang ausprobieren und dann noch einmal beraten, ob das so gelungen ist und wir so angemessen Abendmahl feiern können. Es wird sicher ein bisschen dauern, bis sich alle daran gewöhnt haben. Sie sind herzlich eingeladen, uns ihre Erfahrung mit dieser Regelung mitzuteilen.
Ihr Jörg Beckers