Ende April hat der Stadtrat den kommunalen Haushalt verabschiedet und damit den zusätzlich angemeldeten Finanzmitteln für das Projekt „Miteinander der Generationen“ die Zustimmung erteilt. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Kommunalaufsichtsbehörde ist somit der Weg frei, eine weitere ½ SozialarbeiterInnenstelle einzurichten, deren zentrale Aufgabe u.a. die Konzeption und der Aufbau eines betreuten Jugendtreffs im Projekt sein soll. Dieser soll basieren auf dem Mobilen Treff für Jugendliche, die sich unter der Leitung des städtischen Streetworkers Mark Rottländer und dem Jugendbetreuer Andreas Sommer bereits seit einiger Zeit regelmäßig auf dem Gelände des Projekts treffen.
Im Folgenden lesen Sie einen Erfahrungsbericht zum Mobilen Treff, den Herr Sommer dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hat:
Nach einer etwa halb- bis dreivierteljährigen Aufbauphase ist es gelungen, eine Jugendgruppe mit einem Kern von etwa 8 – 12 Jugendlichen fest am „MDG“ zu installieren.
Die Besuchszahlen des Mobilen Treffs variieren insgesamt sehr stark, von teilweise keinem Jugendlichen bis hin zu über 25 Jugendlichen. Dies lässt sich durch den offenen, unverbindlichen Charakter des Mobilen Treffs erklären.
Struktur der Jugendgruppe:
- Alter: ca. 13 – 20 Jahre
- Bildungshintergrund: von der Hauptschule bis zum Gymnasium
- ca. 60% Migrationshintergrund, ca. 40% deutsch (Anmerkung: es sprechen alle Jugendlichen, die den Treff besuchen, nahezu fließend Deutsch)
- Einzugsgebiet: hauptsächlich Roden, Steinrausch und Fraulautern, gelegentlich auch Jugendliche aus den umliegenden Stadtteilen und Gemeinden
- ca. 90% Jungen, 10% Mädchen
Die Jugendarbeit basiert bisher schwerpunktmäßig auf einem vielfältigen Sportangebot (Fußball, Basketball, American Football, Badminton, Funsportarten wie Frisbee, Bumerang, etc.). Einerseits kann dadurch der Zugang zu der stark jungen-dominierten Gruppe leichter hergestellt werden, und andererseits kann man die Gruppe durch sportliche (kooperative) Spiele besser in sich selbst und an das Projekt „Miteinander der Generationen“ binden.
Da die Jugendlichen selbst immer wieder betonen, dass die Rodener Wiesen aufgrund der zentralen Lage sowie der Ausstattung (mit Bänken, Basketballkörben, Fußballtoren, etc.) als Haupttreffpunkt und Aufenthaltsort bevorzugt werden, ist das Etablieren einer festen Gruppe am „MDG“ sicherlich als Erfolg zu bewerten.
Im Kontext des Mehr-Generationen-Gedankens soll der betreute Jugendtreff eine starke Verzahnung mit den übrigen Besuchern bzw. Nutzern des Projektes anstreben.
Mögliche Ansatzpunkte einer besseren Vernetzung von Jugendlichen und älteren Mitmenschen waren als lose Ideensammlung das Ergebnis eines allgemeinen Austauschs zwischen Herrn Sommer und dem Fachbereich „55 plus“ des Berufsverbands der Sozialarbeiter: Z.B.
- Abbau von Vorurteilen als erster Schritt (was ist typisch Jugend? – was ist typisch Senioren? – ist dem wirklich so?)
- wechselseitiges Angebot unterschiedlicher Tätigkeiten bzw. Dienste (z.B. Rasen mähen, Aufräumarbeiten der Jugendlichen; im Gegenzug Hilfestellung von Älteren bei schulischen, ausbildungsrelevanten Fragen und Problemen, etc.)
- gemeinsame generationsübergreifende Spiele entwickeln
- Jugendliche erklären die vielfältigen Funktionsweisen von Handy bzw. Computer
- „Schnitzeljagd meets Geocoaching“ (Verbindung einer traditionellen „Schatzsuche“ mit moderner Technik)
- Schülerpatenschaften (Ältere mit unterschiedlichen Kompetenzen unterstützen Jüngere)
- Gemeinschaftlicher Grillabend
- Skat spielen
Daneben finden außerhalb des Treffs zusammen mit Partnern immer wieder punktuelle Angebote für Kinder und Jugendliche im Projekt statt:
Zum einen plant die OIG Steinrausch in Kooperation mit dem MDG vom 6. bis 10. August ein Ferienzeltlager für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren auf dem Gelände des Projekts durchzuführen. Weiter wird vom 9. bis 13. August zwischen 8:00 und 17:00 Uhr eine Ganztagsferienbetreuung für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren unter Leitung von Barbara Johann, Jugendarbeiterin der Ev. Kirchengemeinde angeboten. Zudem hat Frau Barbara Johann mit Jugendlichen das Theaterstück „Träumerblues und Schnupperstern“ erarbeitet, das am 26. Juni im Projekt aufgeführt wurde..