Entwurf für ein Osterlied
Die Erde ist schön,
und es lebt sich leicht im Tal der Hoffnung.
Gebete werden erhört.
Gott wohnt nah hinterm Zaun.
Die Zeitung weiß keine Zeile vom Turmbau.
Das Messer
findet den Mörder nicht.
Er lacht mit Abel.
Das Gras ist unverwelklicher
grün als Lorbeer.
Im Rohr der Rakete
nisten die Tauben.
Nicht irr surrt die Fliege
an tödlicher Scheibe.
Alle Wege sind offen.
Im Atlas
fehlen die Grenzen.
Das Wort ist verstehbar.
Wer Ja sagt, meint Ja,
und
ich liebe bedeutet:
jetzt und für ewig.
Rudolf Otto Wiemer
Endlich erwacht unser Lebensmut neu. Jedes Jahr ist es uns wohl zu lang, das Warten auf den Frühling und die Sonne, auf warme und helle Tage.
Frühlingsgefühle halt. Und dann geht uns vieles leichter von der Hand. Und wir können einstimmen in das Osterlied. Ja, die Welt ist schön, es lebt sich leichter, wenn die Sonne scheint.
Wie schön, dass wir immer wieder neu Ostern feiern dürfen. In das Lied der erwachenden, grünenden Natur einstimmen können, in den Gesang der Vögel am frühen Morgen.
Das Leben erwacht immer wieder. Und nicht die dunklen Tage, nicht der Tod müssen unser Leben bestimmen. Die Liebe Gottes hat das letzte Wort, und wir dürfen darauf vertrauen, können dies an Jesus, dem auferstandenen Gottessohn erkennen.
Dieses Lebens- und Liebeslied, das Gott uns schenkt, möge es uns begleiten in diesen Frühlingstagen und unsere Hoffnung stärken.
Ihre
Pfarrerin Sabina Busmann